Eine Zukunftschance für das Aichfeld: Archäologie und Geschichte im Aichfeld verbindet

Bietet die Archäologie dem Aichfeld eine Zukunftschance? So lautete die Frage, die bei einer vom Kulturforum Steiermark initiierten Diskussionsveranstaltung in Spielberg ausgiebig erörtert wurde. Die Antwort stimmt positiv: Die reichhaltigen archäologischen Funde, die gegenwärtig im Murtal zu Tage treten – von Strettweg über das Pölstal bis St. Marein bei Knittelfeld – eröffnen neue Chancen, Tourismus und Wirtschaft zu beleben. Voraussetzung allerdings sei, geschlossen bei der Vermarktung vorzugehen. 

Das Media Center des Red Bull Rings in Spielberg war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Vertreter aller großen, aktiven Projektbetreiber waren geschlossen anwesend. Das Land Steiermark entsandte Vertreter aus den Bereichen Tourismus und Archäologie und die lokalen Medien waren zahlreich erschienen. Am Podium stellten sich die Spitzen der österreichischen Archäologie den Fragen der Anwesenden. Der Leiter der Archäologie im Bundesdenkmalamt, Universitätsdozent Bernhard Hebert und der Direktor der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien, Hofrat Anton Kern, beantworteten profund fachliche und rechtliche Fragen aus dem Publikum.

Das Thema Geschichte stößt – wie die lebhafte Diskussion mit zahlreichen Wortmeldungen eindrucksvoll zeigte – auf breites Interesse im Aichfeld, das vor allem durch den Strettweger Kultwagen eine weit über Österreich hinausgehende Berühmtheit erlangte. Die Vertreter zahlreicher Vereine nützten die Möglichkeit ihre Initiativen im Bereich der Archäologie vorzustellen. Deren breite Palette macht deutlich, dass es sich bei den archäologischen und historischen Bestrebungen im Aichfeld keinesfalls nur um ein Strohfeuer handelt: Zu ihnen zählen neben dem Arbeitskreis Falkenberg, der die Ausgrabungen dieses Bereiches bereits weit vorgetrieben hat und mit einer Reihe neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse (Nachweis des Erzabbaues und der Erzverhüttung am Falkenberg und die Bergung von tausenden Funden, darunter wertvolle Gegenstände wie Beile, Schwerter, Helme und Gefäße), auch der wissenschaftliche Verein Archäologie Pölstal, der Kulturpark Hengist, der Historische Arbeitskreis rund um das Neumarkter Hochtal, der Verein Keltisches Noreia sowie der traditionsreiche Museumsverein Judenburg.

Diese von Peter Koch moderierte und auf Initiative des Vorsitzenden des Kulturforums Steiermark Gerhard Kurzmann durchgeführte Veranstaltung zeigte auch das große Interesse der Bevölkerung an diesem Thema und den dringenden Bedarf an einer erforderlichen Finanzierung auf.

Kurzmann regte die Schaffung eines Dachverbandes an, der es ermöglichen sollte, gemeinsam die Interessen der Archäologie für die Region zu vertreten. Die Auftakt-Veranstaltung war ein erster Anstoß, die Ist-Situation zu analysieren und die stärkere Beachtung der Archäologie in der Steiermark im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.

 

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